WASTED WEEKLY #33 Hogwarts Legacy boykottieren?

Harry Potter zwischen Fandom und Transfeindlichkeit

WASTED WEEKLY ist das zweiwöchige Talkformat, das sich an euren Samstag schmiegt wie ein süßes, hungriges Kätzchen an Beinchen. Kurzweilig, unterhaltsam und vielleicht doch auch informativ.

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Hogwarts Legacy ist ein viel erwartetes Spiel – nicht nur bei Harry-Potter-Fans. Aber nicht alle können sich so richtig auf das Spiel freuen. Das liegt vor allem an einer Reihe transfeindlicher Äußerungen von der Autorin J.K. Rowling. Aber sollte man deshalb auch das Spiel boykottieren? Darüber sprechen Lea und Ben in dieser Folge.

Links zur Folge:

Warum ihr Hogwarts Legacy nicht kaufen solltet – CCG Beyond mit Shurjoka & Viet: https://www.youtube.com/watch?v=Z5A-xkXYr20

Hogwarts Legacy & Harry Potter Meinung – Kaufen oder Boykott? – Lilischote: https://www.youtube.com/watch?v=vdUdHDdxkyw

Hogwarts Legacy – Yay or Ney? | Mit Oddnina und LaraKaa | LGBTQA+ | JK Rowling: https://www.youtube.com/watch?v=7Ma-OXsiIeQ

Feierabendbier: Muss man Hogwart’s Legacy boykottieren? https://www.gamespodcast.de/2023/01/20/feierabendbier-muss-man-hogwarts-legacy-boykottieren/

Hogwarts Legacy, Diablo 4 & Co.: Wie wir mit kontrovers diskutierten Spielen umgehen | GameStar: https://www.gamestar.de/artikel/hogwarts-legacy-diablo-4-kontroverse,3388983.html

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Über diesen Podcast

WASTED WEEKLY ist ein klassisch, gut bürgerlich-abgehangenes Laberformat zum Thema Games und Spielekultur. Jeden zweiten Samstag erzählen euch Sebastian Tyzak von Game Two, Christian und Jagodavon WASTED, was sie gespielt haben, was sie bewegt hat oder was sie einfach schon immer mal zu Videospielen loswerden wollten.

256 Kommentare


Kommentare

  1. Avatar for kkuez kkuez says:

    Tjo,
    Boykotts sind ein komplexes Thema.

    Letztenendes sprechen wir hier über ein Kulturprodukt, wo nicht nur JK Rowling von gefüttert wird, sondern unter anderem auch Verlagsmitarbeiterinnen, Designerinnen und Entwickler*innen.
    Gerade aus der letzten Personengruppe kann ich berichten dass dort mitnichten Transgegner arbeiten. Die haben es in der IT aber immerhin noch gut, einen neuen Job zu finden.

    Die Arbeitsbedingungen für die anderen im Kulturbusiness sind SEHR hart.
    Mit einem Boykott sanktionieren wir auch jene, die nicht der Meinung sind, die es vermeintlich zu boykottieren gilt, sondern auch Menschen die sich über Wasser halten oder ihre Familien damit füttern müssen und die auch oft keine andere Wahl haben, als Scheissjobs zu machen. Während diese Menschen schon lange am wirtschaftlichen Abgrund stehen durch einen Boykott, sitzt JK Rowling noch weiter auf ihren Milliarden.

    Davon ab, tut es zwar weh und ist oft nicht einfach, aber ich persönlich beschäftige mich lieber mit dieser anderen Meinung, auch um zu verstehen und dann doppelt und dreifach sagen zu können „Das geht gar nicht“ oder vielleicht doch was dazuzulernen. In der Demokratie muss man oft noch zuhören, auch wenn man innerlich schon kotzt. Das Gefühl dass sich in den letzten Jahren breit gemacht hat, dass eben jenes Zuhören fehlt und die Souveränität auch mal unangenehmes auszuhalten scheinbar abnimmt, hat damit unmittelbar zu tun.
    Ausserdem sollte man Menschen durchaus auch eingestehen, sich zu ändern (Ähhh keine Anzeichen bei JK Rowling!).
    Wenn ich immer noch dieselben Ansichten wie mit 16 hätte, würde ich mich selbst in eine Strafanstalt bringen.

    Ich finde in der Summe sollte man darüber aufklären, was JK Rowling da sagt, möglichst sachlich, ohne emotional-moralische Überheblichkeit und sie so entkräftigen. Diskurs Diskurs Diskurs!
    Blinder Boykott führt, imo, nur zu Hass und davon haben wir doch schon genug.

  2. So im Bett gerade vorm aufstehen die Folge gehört, war noch etwas müde denn ich war (was ein Timing :face_with_peeking_eye:) gestern Abend bei einer Orchesteraufführung der Harry Potter Musik.

    Und da bin ich doch direkt mitten im Thema.
    Mir haben die Bücher und die Filme immer sehr gefallen, bin jetzt kein HardcoreFan (ich habe kein Haus das ich auf Anhieb als meines deklariere oder so) aber wenn ein Spiel kam wie das tolle Lego Spiel etc. habe ich das alles mit Freude gespielt.
    Als JK Rowling dann plötzlich anfing erst dummes Zeug, dann geradewegs Hass und Falschinformationen zu verbreiten habe ich aber keine große Mühe gehabt mich innerlich von den Werken zu trennen, auch wenn es traurig ist. Habe Freund * innen die wirklich in tiefstem Herzen Potterfans sind, aber von JK Rowlings Aussagen direkt betroffen sind, das stelle ich mir ich schwerer vor.

    Und jetzt kommen wir zu meiner privaten Zwickmühle:
    In der Zeit bevor JK ihren Twitteraccount als Trolltool entdeckt hat ist hier ein Junge herangewachsen, der das HP Universum heiß und innig liebt, durch die Bücher ans lesen gekommen ist und die Filme (bisher nur 1-3 aus Altersgründen) auswendig kennt. Mit dem wir gestern auch in Hagen bei dem tollen Konzert waren. Wenn man. sich mit 10 Jahren für ein Orchesterkonzert begeistern kann, großartig. Und ja er ist eben erst 10 geworden gerade. Wir versuchen ihn nach bestmöglichem Gewissen offen und tolerant zu erziehen (mit easy Dingen wie beim Münchenbesuch auf der Pride mit ihm gewesen zu sein und zusammen Heartstopper geschaut zu haben…aber auch schwierigeren Gesprächen, warum Väter von Klassenkamerad * innen hier auf dem Dorf manchmal Dinge sagen die absolut scheiße sind und warum die scheiße sind etc.) aber muss ich ihm ohne das er die ganze Kontroverse überblicken oder verstehen kann seine Liebe zu diesem Universum nehmen?
    Ich bin zwiegespalten, weil was wird er denken wenn er älter ist und das selber rausfindet. Aber genau wie er noch an den Weihnachtsmann glauben will, denke ich es ist in Ordnung Freude zu haben sich mit seinen Freundinnen und Freunden als Hogwarts-Schüler * innen zu verkleiden und in die Welt einzutauchen.
    Daher kann ich auch noch nicht sagen wie es sich mit dem Spiel verhält, ich werde es jedenfalls nicht proaktiv kaufen. Er konsumiert ja noch keine Spielemagazine, mal sehen.

    Ob Individualverzicht außer einem guten Gefühl eine Problemlösung darstellt ist auch noch so ein weitgreifendes Thema, wie Lea ja auch anmerkte…gekauft wird es trotzdem millionenfach. Andererseits, wenn niemand anfängt passiert auch nichts.
    Es bleibt schwierig.

    EDIT: Das Gendersternchen kill mal wieder die Formatierung :smiley:

  3. Bei dem Konzert hat übrigens Chris Rankin, der Darsteller von Percy Weasley, durchs Programm geführt und auf der Bühne verkürzt gesagt (ist ja jetzt übersetzt und genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr) „Ich habe Hogwarts immer für einen Platz gehalten der alle willkommen heißt und ein sicherer Ort ist für jene die sich woanders nicht zugehörig fühlen und das solle er auch bleiben“.
    Und im offiziellen Begleitheft war auch sein LGBTQ+ Engagement erwähnt.
    Ich denke so geht es auch, wenn man Teil der HP Maschine ist, seine Stimme erheben.
    Da hätte man sich von den Entwickler * innen vielleicht mehr gewünscht…vielleicht kommt ja ein Patch :stuck_out_tongue:

  4. Meine Meinung: Nee. Lass ihn doch. Manchmal macht man sich zu viele Gedanken um die Kinder. Sie lieben etwas oder nicht. Warum auch nicht. HP Bücher sind sehr gut erzählt, finde ich selbst sehr spannend und würd sie jederzeit nochmals lesen. Wichtig ist ja eher, dass die Kinder sich mit der Zeit mit Zusammenhängen beschäftigen und selbst ihre Meinung bilden.

  5. Avatar for Simon Simon says:

    Letztendlich gibt es zu dem Thema keine „richtige“ oder „falsche“ Herangehensweise. Ich versuche soweit es möglich ist immer das Produkt vom Künstler zu trennen. Schaffe das auch nicht immer.

    Erinnere mich sehr gut an die Zeit als Michael Jackson mit den Missbrauchsvorwürfen vor Gericht war und kein Sender mehr seine Lieder gespielt hat. Am Tag des Freispruchs lief plötzlich auf jedem Sender nur noch Jackson Musik, als wäre es jetzt ein kollektives aufatmen, dass man diese tolle Musik wieder hören „darf“.
    Ich glaube Kunst muss so frei wie möglich beurteilt werden. Das ist nicht immer möglich und von Fall zu Fall und von Person zu Person unterschiedlich.

    Als letztes Beispiel eine Unterhaltung, die ich neulich hatte über Kevin Spacey. Ich kann seine Filme immer noch gut gucken. Ich kann das wirklich gut ausblenden zumal ein Film im Regelfall ja aus mehr besteht als nur einem Darsteller. Meine Bekannten (große Fans von House of cards) können das nicht mehr.
    Wer hat Recht? Ich glaube niemand.

  6. Tue ich mich aber auch schwer mit.
    Es gibt einfach Themen und Zeiten, bei denen ist der Verweis auf Diskurs Diskurs einfach Mist.
    Vor allem (nicht falsch verstehen, damit meine ich nicht Dich) wird er oft von der Gegenseite gebracht, die Schnappatmung bekommt, weil mal nicht freundlich zum x-ten Mal auf etwas hingewiesen wird nachdem der Diskurs sich hinzieht und folgenlos bleibt (siehe Boomer Reaktion auf Letzte Generation u.ä.).
    Irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht, da muss es voran gehen und da wollen und können Betroffene nicht mehr nett diskutieren.
    Meist wird der freundliche Diskurs ja eingefordert, weil er leichter zu ignorieren ist.
    Insofern bin ich der Ansicht gerne mal übers Ziel hinausschießen um sich dann wenn alle wach sind an dem eigentlich gewünschten Punkt zu einigen.

  7. Avatar for kkuez kkuez says:

    Ich hab nicht einfach nur auf Diskurs verwiesen.
    Und wieso soll es Mist sein, miteinander zu reden?

    Sämtliche Seiten der aktuellen Diskussionen bekommen Schnappatmung, nicht nur die Rechten oder konservativen Kräfte, ebenso die Linke.
    Was passiert wenn man nicht mehr redet, diskutiert, seine Standpunkte erklärt sondern in Aktionismus, „Voranschreiten“ verfällt und damit anfängt die Gegenseite zu ignorieren und moralische Standpunkte auszurufen ohne sie zu erklären, sehen wir an der aktuellen „Die Linke“. Eine erstarkende Rechte und Splittergruppen, die aktiv werden, sowie in einer großen Bevölerungsschicht das Gefühl nicht mehr gehört zu werden.
    Die aktuellsten Beispiele sind bei uns Untergrundgruppen, NSU und so weiter und international die USA und Brasilien.
    Da bleib ich doch lieber beim Diskurs mit allen.
    Ich bin auch verwundert, dass bislang noch niemand aufgeworfen hat, dass „Boykott“ hierzulande eine wichtige, mahnende, historische Konotation hat.

    Demokratie IST anstrengend.

    Und wie immer kann man auch anderer Meinung sein. Lass uns drüber reden :wink:

  8. Avatar for Adrian Adrian says:

    ich denke man muss einen Mittelweg finden. In Österreich wird z.B. aktuell der Fall Florian Teichtmeister (58.000 Kinderpornographische Dateien. wtf?!) rege diskutiert, auch weil der Film „Corsage“ zu den Oscarnominierungen gehörte. Jetzt ist der Film da und war bis vor kurzem noch im Oscarrennen, aber der Verdacht stand bei Teichtmeister schon lange im Raum. Er wurde aber gedeckt, weil er eben ein im Wiener Burgtheater sein Geld verdient.

    In diesem Fall finde ich, darf der Film einfach nicht nominiert werden um Teichtmeister keine Aufmerksamkeit zu geben und auch damit diejenigen die Wegschauen merken, dass eben dieses Wegschauen auch für sie Konsequenzen haben kann.

    Im Falle von Harry Potter: Ich glaube Fans können sich da Prima die Welt von HP aneignen wie sie es wollen und da kann dann Rowling noch so viel dagegeen ankämpfen. Ich fand sie schon immer als Person kacke, weil sie das Metrische System ablehnt und alles böse ist, was nach dem 18. Jahrhundert kam.

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