Rainer Sigl

Rainer Sigl Freier Autor

Schreibt und spricht seit 2005 (nicht nur) über Videospiele. Lebt in Wien.

RS
  • Brief & Sigl 35: Ein Abschiedsbrief

    Newsletter RS 4

    tja, es ist traurig, aber wahr: Mit dem Ende des schönen Projekts Wasted naht auch das Ende unserer Brieffreundschaft - zumindest in der bisherigen Form. 35 Briefe habe ich dir geschrieben, das ist eine ganze Menge; mit wenigen Ausnahmen habe ich es tatsächlich alle 14 Tage geschafft, dir einen nicht ganz kurzen Text zu schicken.

  • Brief&Sigl 34: Main Character Syndrome

    Newsletter RS 2

    Liebe Leserin, lieber Leser, der Name Chris Franklin sollte so manchen von euch bekannt sein: Unter dem Namen Errant Signal macht der Mann seit über einem Jahrzehnt auf YouTube extrem schlaue Games-Kritik. Ehrlich, falls ihr ihn bisher noch nicht gekannt haben solltet, habt ihr mit seinen über 170 Videos jetzt mal zumindest ein Wochenende gut angefüllt.

  • Brief&Sigl 33: Schrott & Schund

    Newsletter RS 3

    Es geht um die großen, wichtigen, letzten Dinge: Sex, Tod, die Liebe, das Leben, den Sinn des Ganzen. Und um Videospiele. Große, kleine, teure, obskure, die Menschen, die sie machen, kritisieren, spielen und lieben. Kurzum: Es geht ans Eingemachte. „Brief und Sigl“ ist eine Depesche aus dem Ludoversum. Text…

  • Brief und Sigl 32: Von der Rolle

    Newsletter RS 2

    puh, was bin ich froh, zum Thema JKR und “Hogwarts Legacy” schon vor elf Monaten an dieser Stelle alles gesagt zu haben, denn mal ehrlich: Mehr fällt mir auch heute nicht dazu ein.  Das verschafft mir die Gelegenheit, diesmal ein wenig grundlegender zu werden und statt an einem einzelnen Spiel an einem Trend herumzumäkeln, der im Gaming noch viel weiter verbreitet ist als Kunst von schlechten Menschen. Obwohl, irgendwie war der Anlass natürlich dann doch wieder das Open-World-Rollenspiel mit den spitzen Hüten, denn schon vor dessen Release hat eine kecke Gegenüberstellung von geleakten Inventory-Screenshots auf Twitter für ein wenig Aufregung gesorgt.

  • Brief und Sigl 31: And in the game

    Newsletter RS 2

    Es war der 15. Granit des Jahres 2650, als Udib Tosidag, Zwerg, Seifenmacher und seit Monaten für niedere Arbeiten in der stolzen Festung Schmalerde abgestellt, gerade als er dabei war, einen Haufen grässlich verrottete Yakhaut aus den Küchen zu den Abfallhängen beim zweiten Ausgang der Festung zu tragen, eine plötzliche Erleuchtung hatte. Vielleicht war die leichte Übelkeit angesichts der gleißenden, viel zu hellen Herbstsonne schuld daran, vielleicht der Anblick der weit unten im Tal auf der anderen Flussseite grasenden Elefanten, vielleicht auch der kaum verwundene Schock des Vorfalls mit den untoten Muscheln am Fluss vom Vortag, die Udib plötzlich innehalten ließen und eine schlagartige Veränderung auslösten. Wie vom Donner gerührt, den fransenbartumflorten Mund debil offen, die Kappe aus Höhlenspinnenseide tief in die fliehende Stirn verrutscht und wie üblich mit nur einer Socke stand Udib, Sohn des mächtigen Schmiedes Datan Likotzes, von dessen Heldentaten und unrühmlichen Ende bei einem Magmaunfall vor fünfzehn Jahren die Reliefs in der geschäftigen Eingangshalle der Festung Kunde gaben, die endlos scheinende Zeitspanne von hundert Atemzügen reglos da, die offen gestanden übelst riechende Yakhaut über den stämmigen Schultern, und sah die Hand Gottes.

  • Brief und Sigl: As seen on TV

    Newsletter RS 4

    Wenn du das hier liest, hast du dich vielleicht sogar schon selbst davon überzeugen können, ob das große Games-TV-Event der Stunde etwas taugt oder nicht. Die ersten Kritikerstimmen sind ja ziemlich angetan von „The Last of Us“ als TV-Serie, und ich sehe auch keinen Grund, diese positive Grundstimmung anzuzweifeln.

  • Brief & Sigl 29: Das Alter-Scheiß-Manifest

    Newsletter RS 2

    Wenn du das liest, ist das Jahr 2022 schon im Rückspiegel und damit Geschichte. In den letzten Wochen haben hier und anderswo Rückblicke die Content-Fabriken gefüllt: Die besten Spiele des Jahres, die größten Aufreger, Skandale, Misserfolge. Die Frage, ob das vergangene ein „gutes Spielejahr“ war, wird mit absurder Ernsthaftigkeit durchdekliniert in Foren, Twitter-Diskussionen, Meinungsartikeln.

  • Brief und Sigl 28: Blinder Fleck um 90 Milliarden

    Newsletter RS 9

    Achtung, Klischeekatapult: Videospiele sind „in der Mitte der Gesellschaft" angekommen, die Branche ist “größer als Film- und Musikindustrie“ zusammen und damit die „größte Entertainmentindustrie der Welt“. Der „durchschnittliche Gamer“ ist irgendwas zwischen 30 und 40 Jahren alt und die globale Spielerschaft ist, ich zitiere hier aus dem Gedächtnis, zu fast 50 Prozent weiblich.