Es war der 15. Granit des Jahres 2650, als Udib Tosidag, Zwerg, Seifenmacher und seit Monaten für niedere Arbeiten in der stolzen Festung Schmalerde abgestellt, gerade als er dabei war, einen Haufen grässlich verrottete Yakhaut aus den Küchen zu den Abfallhängen beim zweiten Ausgang der Festung zu tragen, eine plötzliche Erleuchtung hatte. Vielleicht war die leichte Übelkeit angesichts der gleißenden, viel zu hellen Herbstsonne schuld daran, vielleicht der Anblick der weit unten im Tal auf der anderen Flussseite grasenden Elefanten, vielleicht auch der kaum verwundene Schock des Vorfalls mit den untoten Muscheln am Fluss vom Vortag, die Udib plötzlich innehalten ließen und eine schlagartige Veränderung auslösten. Wie vom Donner gerührt, den fransenbartumflorten Mund debil offen, die Kappe aus Höhlenspinnenseide tief in die fliehende Stirn verrutscht und wie üblich mit nur einer Socke stand Udib, Sohn des mächtigen Schmiedes Datan Likotzes, von dessen Heldentaten und unrühmlichen Ende bei einem Magmaunfall vor fünfzehn Jahren die Reliefs in der geschäftigen Eingangshalle der Festung Kunde gaben, die endlos scheinende Zeitspanne von hundert Atemzügen reglos da, die offen gestanden übelst riechende Yakhaut über den stämmigen Schultern, und sah die Hand Gottes.
Nicht schon wieder. Dabei machen wir doch den lieben langen Tag alles, damit genau das nicht passiert. Masken in Innenräumen, Tests bevor wir uns verabreden, das volle Schutzprogramm. Und jetzt sind sie wieder da. Rot auf weiß. Zwei Striche. Diese gottverdammte Seuche.
Wenn du das hier liest, hast du dich vielleicht sogar schon selbst davon überzeugen können, ob das große Games-TV-Event der Stunde etwas taugt oder nicht. Die ersten Kritikerstimmen sind ja ziemlich angetan von „The Last of Us“ als TV-Serie, und ich sehe auch keinen Grund, diese positive Grundstimmung anzuzweifeln.
Blockbuster tauchen in die verschiedensten Sphären ein. Es gibt nahezu nichts, was es nicht gibt – das gilt für Spiele noch mehr als für Filme. Doch bei der Darstellung nicht-heterosexueller Liebe hinken gerade die großen Player massiv hinterher.
Gamestar präsentierte die 300 besten PC-Spiele, lud dazu nichtsahnend Christian Schiffer in ihren Podcast ein und herausgekommen ist nicht nur ein zweiteiliger Podcast, sondern auch die richtige Liste.
Draußen im All findet ein Duell zwischen zwei Spielen um die Horrorkrone statt: Zwischen dem Dead-Space-Remake und dem Dead-Space-Erben. Zwischen Aufguss und Innovation, zwischen Wiedergeburt und Original. Callisto betritt nun als erstes den Ring und entpuppt sich als Schlag in die Fresse des Mainstream-Geschmacks. Spielt es nicht, wenn ihr ein…
Wenn du das liest, ist das Jahr 2022 schon im Rückspiegel und damit Geschichte. In den letzten Wochen haben hier und anderswo Rückblicke die Content-Fabriken gefüllt: Die besten Spiele des Jahres, die größten Aufreger, Skandale, Misserfolge. Die Frage, ob das vergangene ein „gutes Spielejahr“ war, wird mit absurder Ernsthaftigkeit durchdekliniert in Foren, Twitter-Diskussionen, Meinungsartikeln.
Das Jahresende sei eine Zeit für Besinnung, haben sie gesagt. Eine Zeit für Müßiggang und innere Einkehr. Für die Dinge, die man das ganze Jahr über hat aufschieben müssen. Ich starre auf meine Gamesbibliothek und bin mir nicht sicher, ob ein Haufen Arbeit oder ein Haufen Spaß vor mir liegt.