Es geht um die großen, wichtigen, letzten Dinge: Sex, Tod, die Liebe, das Leben, den Sinn des Ganzen. Und um Videospiele. Große, kleine, teure, obskure, die Menschen, die sie machen, kritisieren, spielen und lieben. Kurzum: Es geht ans Eingemachte. „Brief und Sigl“ ist eine Depesche aus dem Ludoversum. Text…
Das ist die Geschichte des kleinen gallischen Dorfes, das Widerstand gegen die Römer leistet. Nur, dass das kleine gallische Dorf eine hartnäckige Assassins’s-Creed Community und die Römer natürlich Ubisoft sind. Eigentlich haben die Römer schon gewonnen. Eigentlich… Text Michael Sonntag Teilen facebook…
puh, was bin ich froh, zum Thema JKR und “Hogwarts Legacy” schon vor elf Monaten an dieser Stelle alles gesagt zu haben, denn mal ehrlich: Mehr fällt mir auch heute nicht dazu ein.
Das verschafft mir die Gelegenheit, diesmal ein wenig grundlegender zu werden und statt an einem einzelnen Spiel an einem Trend herumzumäkeln, der im Gaming noch viel weiter verbreitet ist als Kunst von schlechten Menschen. Obwohl, irgendwie war der Anlass natürlich dann doch wieder das Open-World-Rollenspiel mit den spitzen Hüten, denn schon vor dessen Release hat eine kecke Gegenüberstellung von geleakten Inventory-Screenshots auf Twitter für ein wenig Aufregung gesorgt.
Mindestens dreimal war ich bereits in New York City; zweimal virtuell und einmal im Herbst letzten Jahres. Als Ruhrgebiets-Provinzler stellte mich das vor mittelgroße Herausforderungen, Kulturschocks und die Frage, welches Game die Big-Apple-Experience wohl am besten einzufangen vermag.
Es war der 15. Granit des Jahres 2650, als Udib Tosidag, Zwerg, Seifenmacher und seit Monaten für niedere Arbeiten in der stolzen Festung Schmalerde abgestellt, gerade als er dabei war, einen Haufen grässlich verrottete Yakhaut aus den Küchen zu den Abfallhängen beim zweiten Ausgang der Festung zu tragen, eine plötzliche Erleuchtung hatte. Vielleicht war die leichte Übelkeit angesichts der gleißenden, viel zu hellen Herbstsonne schuld daran, vielleicht der Anblick der weit unten im Tal auf der anderen Flussseite grasenden Elefanten, vielleicht auch der kaum verwundene Schock des Vorfalls mit den untoten Muscheln am Fluss vom Vortag, die Udib plötzlich innehalten ließen und eine schlagartige Veränderung auslösten. Wie vom Donner gerührt, den fransenbartumflorten Mund debil offen, die Kappe aus Höhlenspinnenseide tief in die fliehende Stirn verrutscht und wie üblich mit nur einer Socke stand Udib, Sohn des mächtigen Schmiedes Datan Likotzes, von dessen Heldentaten und unrühmlichen Ende bei einem Magmaunfall vor fünfzehn Jahren die Reliefs in der geschäftigen Eingangshalle der Festung Kunde gaben, die endlos scheinende Zeitspanne von hundert Atemzügen reglos da, die offen gestanden übelst riechende Yakhaut über den stämmigen Schultern, und sah die Hand Gottes.
Nicht schon wieder. Dabei machen wir doch den lieben langen Tag alles, damit genau das nicht passiert. Masken in Innenräumen, Tests bevor wir uns verabreden, das volle Schutzprogramm. Und jetzt sind sie wieder da. Rot auf weiß. Zwei Striche. Diese gottverdammte Seuche.
Wenn du das hier liest, hast du dich vielleicht sogar schon selbst davon überzeugen können, ob das große Games-TV-Event der Stunde etwas taugt oder nicht. Die ersten Kritikerstimmen sind ja ziemlich angetan von „The Last of Us“ als TV-Serie, und ich sehe auch keinen Grund, diese positive Grundstimmung anzuzweifeln.
Blockbuster tauchen in die verschiedensten Sphären ein. Es gibt nahezu nichts, was es nicht gibt – das gilt für Spiele noch mehr als für Filme. Doch bei der Darstellung nicht-heterosexueller Liebe hinken gerade die großen Player massiv hinterher.